Am 13.Oktober starteten 56 Geflüchtete auf Initiative des Arbeitskreises Langschoss und des Café International Monschau zum EU-Parlament nach Brüssel. Eine Einladung der CDU-Europaabgeordneten Sabine Verheyen ermöglichte für einen Tag einen informativen Blick in das System der europäischen Volksvertretung, der durch viele gezielte Fragen der Teilnehmenden noch erweitert wurde.
Das besondere Interesse der ukrainischen Besucher an dieser Institution hat eine Vorgeschichte: Die Ukraine bemüht sich seit rund 10 Jahren um tiefere politische Bindungen an Europa und stärkere wirtschaftliche Verflechtungen mit europäischen Ländern. Seit der Wahl Selenskyjs zum Staatspräsidenten im März 2019 wurden diese Bemühungen noch verstärkt, so dass nach dem Einmarsch russischer Truppen im Februar 2022 die Beantragung der EU-Mitgliedschaft seitens der Ukraine ein konsequenter Schritt war, dem die EU-Führungsspitzen im Juni 2022 mit der Zuerkennung des Bewerberstatus entgegenkamen.
Ein wahrer Glücksfall beim Besuch es Parlaments war die umfassende Betreuung der gesamten Gruppe durch eine thematisch äußerst kompetente und menschlich zugewandte Mitarbeiterin Frau Verheyens, die in ukrainischer Sprache Zusammensetzung, Aufgaben und Arbeitsweise des EU-Parlaments in Brüssel und Straßburg veranschaulichte und nicht nur auf jede der vielen gestellten Fragen sorgfältig einging, sondern sich auch noch um die Akkreditierung aller Teilnehmenden und sogar die Organisation des mittäglichen Imbisses kümmerte.
Zum Abschluss des Besuches hatte die Gruppe Gelegenheit, im Haus der europäischen Geschichte, ganz in der Nähe zum Europäischen Parlament, interaktiv die Gemeinsamkeiten in der Kulturgeschichte der Europäer zu erfahren. Die Ausstellung bietet Menschen mit verschiedenen Vorkenntnissen und Sichtweisen einen anschaulichen Zugang zur europäischen Geschichte, stärkt das Gefühl europäischer Identität und hilft ein Fundament für eine gemeinsame Zukunft zu bilden.